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Vegane Ernährung: Großstadttrend oder zeitgemäße Ernährungs- und Lebensweise?

Heute: Ann und Nadia Beyer – Carrots & Coffee Hannover

In meiner Reihe “Matthias Schultze fragt – Experten antworten” packe ich heute ein durchaus leckeres Thema an und möchte Ihnen gleich 2 wundervolle Menschen aus meinem Umfeld vorstellen, die im Bereich vegane Küche | vegane Ernährung zu den Top-Experten gehören.

Ann & Nadia Beyer von Carrots & Coffee Hannover

Was unterscheidet eine vegane von einer vegetarischen Ernährungsweise?

Anders als Vegetarier, die zum Großteil lediglich auf Lebensmittel vom toten Tier, wie Fleisch und Fisch verzichten, haben sich Veganer dazu entschieden, jegliche tierische Produkte aus ihrem Speiseplan zu streichen, d.h. sie essen zusätzlich weder Eier, Milchprodukte (z.B. Butter, Käse, Joghurt etc.) noch Honig. Viele wenden dieses tierfreie Prinzip häufig auch auf andere Lebensbereiche, wie Kosmetik, Kleidung und andere Alltagsgegenstände an, indem sie ebenfalls den Konsum von Pelz, Leder, Wolle und Seide im Alltag boykottieren.

vegetarian wok stir fry

Wer ernährt sich heute vegan?

Nach aktuellen Schätzungen ernähren sich in Deutschland ca. 7 % der Bevölkerung vegetarisch, 0,2 % davon mittlerweile sogar vegan – Tendenz steigend. Die Altersgruppe der 20-29 Jährigen bekennt sich dabei am häufigsten zum Veganismus, wobei der Anteil Frauen, Menschen aus der Großstadt sowie Personen mit höherem Bildungsniveau deutlich überwiegt. Auch unter Prominenten erfreut sich diese Form des Vegetarismus großer Beliebtheit, wie z.B. Bill Clinton und Al Gore, Schauspielerin Natalie Portman oder aber Spitzensportler, wie Myke Tyson und Bodybuilding-Weltmeister Alexander Dargatz beweisen.

Was motiviert Menschen sich heute für einen veganen Lebensstil zu entscheiden?

Die Motive für eine vegane Lebensweise sind vielfältig, gründen aber alle auf den vermeidbaren Konsequenzen, die sich aus dem Konsum tierischer Produkte für Tier, Umwelt, Welthunger und die Gesundheit sowohl von Mensch und Tier ergeben. Für die meisten Veganer stehen vor allem ethische Motive im Vordergrund, d.h. sie möchten nicht für das Töten und Leiden von Tieren verantwortlich sein, das zwangsläufig mit dem Konsum solcher Produkte verbunden ist. Vegetarier sein reicht ihnen nicht, da auch der Konsum von Milch und Eiern, unabhängig von der Haltungsform, nicht ohne das Töten und Leiden von Tieren auskommt. Sozio-ökonomisch betrachtet gilt der Umweg über das Tier als besonders verschwenderisch und ist angesichts des rassanten Weltbevölkerungswachstums kaum mehr tragbar. So werden z.B. zur Bildung von 1 kg tierischem Protein 5-10 kg Pflanzeneiweiß verbraucht, d.h. etwa 40 % der weltweiten Getreideernte und 70 % der Sojaernte an Nutztiere verfüttert. Von der Getreidemenge, mit der man 100 Schlachtkühe ernährt, könnte man 2000 Menschen Nahrung bieten. Aus Sicht vieler Veganer steht dem Menschen der westlichen Industrieländer heute erstmal eine solche Fülle alternativer pflanzlicher Nahrungsmittel zur Verfügung, die es ihm erlauben, sich von kulturell tradierten Ernährungsgewohnheiten, wie z.B. der Milch- und Viehwirtschaft zu lösen, die zur Zeiten herrschender Nahrungsknappheit berechtigterweise einst der Erschließung neuer Nahrungsquellen in klimatisch benachteiligten Regionen diente und Not wendend bzw. existenzsichernd war.

Welche gesundheitlichen Vorteile bringt eine vegane Ernährung bzw. wer profitiert davon?

Sich vegan ernähren muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass man sich gesünder ernährt. Auch eine vegane Ernährung kann durch eine unvernünftige und einseitige Lebensmittelauswahl, ähnlich wie die normale Mischkost in Krankheit und Mangelerscheinungen münden (Pudding-Veganer). Die meisten Studien belegen jedoch, dass Vegetarier und Veganer gerade im Bereich der klassischen Zivilisationskrankheiten, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gallenwegserkrankungen, Verdauungsstörungen, Krankheiten des rheumatischen Formenkreis als auch bei Krebs besser abschneiden. Auch zeigen Vegetarier eine insgesamt höhere Lebenserwartung.

Nutrition, diet and weight loss

Eine Erklärung dafür ist nicht vorrangig im Verzicht sämtlicher tierischer Produkte zu sehen, sondern vielmehr in der Mehrzufuhr an sogenannten sekundären Pflanzeninhaltsstoffen als auch an Kalium, Magnesium, Folsäure, ungesättigten Fettsäuren und Ballaststoffen. Die große Gruppe der ca. 100.000 sekundären Pflanzeninhaltsstoffe sind hier entscheidend, denn stellen potente Schutzstoffe dar, die über ein breites Spektrum an pharmakologisch relevanten Wirkungen verfügen, wie z.B. krebshemmenden, antioxidativen, immunmodulierenden oder cholesterinsenkenden Eigenschaften.

Fakt ist, dass Veganer und Vegetarier in der Regel einen insgesamt gesünderen Lebensstil pflegen, was die endgültige Klärung ernährungsbedingter Ursache-Wirkungszusammenhänge schwierig macht. Sie sind überwiegend Nichtraucher, meist idealgewichtig, treiben überdurchschnittlich viel Sport, meditieren vielfach und nutzen häufiger die Alternativmedizin.

Worauf sollte man achten, wenn man sich für eine vegane Ernährungsweise entscheidet?

Häufig wird zu Unrecht und aus Unkenntnis vor einer veganen Ernährungsweise gewarnt. Dabei kann eine vegane Ernährung mit entsprechendem Wissen zumindest für Erwachsene oftmals gesünder sein als eine übliche und wenig reflektierte Mischkost.

Nichts desto trotz sollte bei einer veganen Ernährungsweise auf die Bedarfsdeckung einiger weniger Nährstoffe besonders geachtet werden. Der kritischste Nährstoff bei veganer Ernährungsweise stellt das Vitamin B12 dar, weil es das einzige Vitamin ist, das in bedarfsdeckenden Mengen nur über tierische Lebensmittel zugeführt werden kann. Es muss deshalb über Nahrungsergänzungen zusätzlich aufgenommen werden. Verschiedene langkettige Omega-3-Fettsäuren (DHA, EPA) sowie die Spurenelemente Eisen und Zink können ebenfalls kritisch werden, da ihre Verfügbarkeit und ihr Gehalt in pflanzlichen Lebensmitteln geringer sind als in tierischen.

Was die Versorgung mit Calcium betrifft, so muss diese aufgrund eines Verzichts auf Milchprodukte nicht zwangsläufig schlechter ausfallen als bei Mischköstlern. Milchprodukte sind keinesfalls die alleinige und erst recht keine essentielle Calcium-Quelle für den Menschen. Ganze Völker, die traditionell keine Milchwirtschaft betreiben (…und noch existieren!) belegen dies seit Jahrtausenden eindrucksvoll (z.B. China, Japan) und weisen geringere Osteoporose-Raten auf als Menschen westlicher Industrieländer. Wesentlicher bedeutsamer für einen gesunden Calcium-Status und unsere Knochengesundheit ist die ausreichende Versorgung des Organismus mit dem Sonnenvitamin Vitamin D sowie ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt. Letzterer wird bei einer rein pflanzlichen Ernährung wesentlich weniger belastet.

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Wo erfahre ich mehr?

Wenn Sie weitere fundierte Hintergrundinformationen über gesunde Ernährung suchen oder lernen möchten, wie sich eine vegetarische / vegane Ernährungsweise lecker umsetzen lässt, dann sind Sie bei Carrots & Coffee in Hannover, genau an der richtigen Adresse. Saisonale vegane / vegetarische Kochkurse, Vorträge, Säure-Basen-Seminare und Infos zur Ausbildung zum ganzheitlichen Ernährungsberater finden Sie hier.

Vielen Dank für Eure sehr spannenden Einblicke in die Welt der veganen Ernährung und das sehr interessante Hintergrundwissen.

Ihr Kontakt zu Ann & Nadia Beyer:

Tel 0511 5438970

info(at)carrotsandcoffee.de

www.carrotsandcoffee.de

www.facebook.com/carrotsandcoffee

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Herzliche Grüße,

Signatur

Ihr Matthias Schultze

6 Kommentare zu
»Vegane Ernährung: Großstadttrend oder zeitgemäße Ernährungs- und Lebensweise?«


  1. Sieht echt lecker aus, das Gemüse am Bild! Interessante Einblicke. Der Artikel räumt mit Vorurteilen bezüglich Gesundheit und Mangelerscheinungen auf. Veganerin werde ich zwar keine werden, aber ich ernähre mich auch weiterhin möglichst gesund: Kein Schweinefleisch, dafür Fisch oder Geflügel, bevorzugt werden pflanzliches Eiweis, Gemüse, Salate…Tja, und Schokokekse. Irgendein Laster braucht der Mensche ja;-).

  2. Ich bin seit meiner Jugend Vegetarier, verzichte also auf Fleisch und Wurst, Fisch esse ich allerdings. Auf Milchprodukte möchte ich allerdings nicht verzichten (Käse, Joghurt, Quark … lecker!!!)
    Weniger Fleisch und mehr Bewegung wäre sicher wünschenswert für viele Menschen :)

  3. Hallo Matthias,

    gesunde Ernährung ist wichtiger als zuvor, doch muss auch jeder für sich die geeignete Form finden.

    Ich persönlich kann mir (derzeit)nicht vorstellen, diese Ernährungsformen zu wählen. Das geliebte Stück Fleisch zum Wochenende sollte schon möglich sein. Dabei lege ich Wert auf Qualität und bin auch bereit einen hohen Preis dafür zu zahlen, wenn es nicht aus der Massentierhaltung stammt. Regionale Produkte stehen bei mir höhrer im Kurs, als das Massenfleisch im Supermarkt.

  4. Eisen findet sich reichlich in Weißen Bohnen, Koriander und Petersilie, gibt man nun noch einen großen Löffel kaltgepresstes Hanföl dazu, ist das Problem mit den Fettsäuren ebenfalls gelöst. Wer keine Allergien, Sensitivitäten und persönliche Abneigungen hat, lebt bequemer.
    Glutenempfindliche sind vermutlich gegen ATI allergisch oder leiden darunter, dies ist im Klebereiweiß des Weizens ebenfalls enthalten, aber ist ein separater Stoff. Am Charité, Berlin, werden „Gluten-Allergiker“ für eine Studie gesucht: (?): charite. /gluten …(?) Irgendwo in einer der vergangenen „bild der wissenschaft“ war ein Artikel und der Link.
    Ökologische und gesunde Ernährung scheinen bei einigen Veganern weniger Wert zu sein, zudem scheint es wichtig zu werden, dass die Produkte etwas teurer sind :-) (?).
    Da ich proveganistisch aufwuchs, kann ich alles essen und habe keine Verzichtssyndrome!
    Übrigens, es gibt keine (Hefe) Gewürzextrakte, dass ist der Tarnname von Glutamaten, die als Psychopharmaka das natürliche Sättigungsgefühl manipulieren.

  5. Ich halte es wie Frank Stachowitz.
    Regionale Produkte, am liebsten direkt vom Anbieter. Fleisch von hoher Qualität (merkt man allerspätestens im Topf).
    Ganz ohne kann ich mir für mich nicht vorstellen. Zumal ich auch Käse sehr gerne esse und meinen Kaffee am liebsten mit Milch trinke.
    Aber ein interessanter Beitrag, vielen Dank Matthias.

    Sonnige Grüße
    Jens A. Heim

  6. Wir kaufen gerne in und um Wuppertal bei den Bauernhöfen ein. Häufig wird vegetarisch oder vegan gekocht und ab und zu kommt auch einmal Fleisch auf den Teller. Ich denke jedoch, dass man niemandem aufdiktieren kann, wie er sich zu ernähren hat. Ich bemerkte bei mir, dass ich mich zu einem Moralapostel entwickelte, wenn ich mitbekam, dass jemand sein Fleisch im Discounter kaufte. Mittlerweile halte ich mich zurück, wobei ich mir natürlich wünschen würde, dass sich wesentlich mehr Menschen Gedanken über die Massentierhaltung machen würden.

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