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Wärmedämmung (WDVS) ist nachhaltig und sinnvoll – wir fragen einen Experten

Heute: Wolfgang Köster – Technischer Berater und Experte für Wärmedämmverbundsysteme

In meiner Reihe “Matthias Schultze fragt – Experten antworten” möchte ich Ihnen heute einen Experten vorstellen, mit dem ich das Thema Wärmedämmung näher beleuchte und einige Vorurteile vom Tisch räumen möchte. Ein tolles Experteninterview mit Mehrwert. Klicken Sie sich rein.

thermal imaging of a half isolated apartment building

Sie arbeiten ja als technischer Berater bei einem großen Farben- und WDVS Hersteller, wie ist denn Ihr beruflicher Werdegang?

Begonnen habe ich ganz klassisch mit einer Malerlehre in meinem bayerischen Heimatort. Danach Gesellenjahre in Bayern und Berlin mit kurzer Unterbrechung als Zivildienstleistender. Nachdem ich die Meisterprüfung erfolgreich abgelegt hatten folgten Engagements bei größeren Firmen die mich aber irgendwann nicht mehr befriedigt hatten. Aus diesem Grund machte ich meinen eigenen Malerbetrieb auf den ich aber aus gesundheitlichen Gründen wieder schließen musste. Seitdem arbeite ich als Technischer Berater.

Wolfgang Köster - Experte für Wärmedämmverbundsysteme

Was sind dabei Ihre hauptsächlichen Tätigkeiten?

Hauptsächlich berate ich Architekten bei der Planung und Ausschreibung von Malerarbeiten, vor allem im Bereich Anstricharbeiten und Wärmedämmverbundsysteme (WDVS). Daneben kümmere ich mich um Reklamationen und bin in meinem Gebiet für alle Schulungsmaßnahmen zuständig.

Wärmedämmverbundsysteme sind ja in letzter Zeit in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Was ist aus Ihrer Sicht der Vorteil solcher Systeme.

Vor allem dienen WDVS dazu, Heizenergie einzusparen. Dies hat gleich mehrere Vorteile. Der Hausbesitzer spart sich auf lange Sicht Heizkosten, die Umwelt wird durch einen niedrigeren Rohstoffverbrauch geschont. Außerdem dient ein WDVS natürlich dem Werterhalt eines Gebäudes und auch der Verschönerung. Grundlage für diese positiven Aspekte ist aber eine vernünftige Berechnung und Planung des WDVS, in der Regel im Zusammenspiel von Energieberater und
Architekt.

Energieausweis mit Heizungsthemostat

Wie sieht es dann mit den Kosten und der Amortisation aus?

Das ist eine berechtigte Frage die allerdings nur objektbezogen beantwortet werden kann. In der Regel sollte der Hausbesitzer einen Energieberater oder Architekten aufsuchen. Der stellt den Ist-Zustand einer Immobilie fest und kann ein Sanierungskonzept entwickeln. Zu berücksichtigen sind hier die bauliche Situation, die Einhaltung der Energieeinsparverordnung (EnEV) und mögliche Fördermaßnahmen beispielsweise KfW-Darlehen und Zuschüsse.

Das kling ja soweit ganz gut, trotzdem sind WDVS in letzter Zeit immer wieder in die Schusslinie der Medien gekommen. Hauptkritikpunkt war die Brandanfälligkeit der Dämmsysteme.

In den Medien wurden immer wieder die gleichen Beispiele zitiert. Dabei, so hat sich mittlerweile herausgestellt, handelte es sich entweder nicht um Wärmedämmverbundsysteme bzw. waren diese völlig falsch angebracht. WDVS müssen bis auf wenige Ausnahmen mindestens die Brandschutzklasse „schwer entflammbar“ erfüllen. Die Einstufung in diese Klasse erfolgt aufgrund von Fachleuten definierten Brandschutzzielen und die werden bei der richtigen Verarbeitung auch eingehalten. Darüber hinaus werden auch Dämmsysteme produziert die als „nicht brennbar“ eingestuft sind. Das letzte Wort hat also der Kunde.

 

Polystyrol

 

Auch wird immer wieder die Kritik geäußert, WDVS unterstützen die Schimmelbildung und lassen das Mauerwerk ersticken.

Dies Behauptungen entbehren jeder Grundlage und werden durch ständige Wiederholung auch nicht wahrer. Lassen Sie mich mit den „atmenden“ Wänden beginnen. Diese Begrifflichkeit geht auf Max von Pettenkoffer zurück, der in München lebte und Experimente zur Verbreitung der damals oft grassierenden, hoch ansteckender Krankheiten wie bspw. Cholera machte. In einem Versuchsaufbau, der nach heutigen Maßstäben allerdings als völlig unbrauchbar einzustufen wäre, glaubte Pettenkofer die Durchdringung der Luft durch das Mauerwerk nachgewiesen zu haben. Das Wort der luftdurchlässigen Wand machte die Runde. Schimmelwachstum wird dort erzeugt wo Feuchtigkeit ist. Feuchtigkeitsniederschlag kann an besonders kühlen Stellen in einem Raum entstehen, beispielsweise bei Wärmebrücken im Außenmauerwerk. Luft die abkühlt kann nicht mehr so viel Feuchtigkeit dampfförmig halten, Wasser in flüssiger Form schlägt sich nieder (Kondensbildung), Schimmelbildung ist die zwangsläufige Folge. WDVS erhöhen die Oberflächentemperatur der Außenwände und beugen so der Schimmelbildung vor.

Aufbau Wärmedämmsystem

Was empfehlen Sie demnach den zukünftigen Bauherrn?

Jeder sollte sich selbst so umfassend wie möglich informieren, schließlich reden wir hier über größere Investitionen. Gute Anlaufstellen sind Energieberater und Architekten die gute Referenzen vorzuweisen haben. Gute Hinweise bekommt man im Internet bspw. unter www.bauexpertenforum.de wo ich selbst schon über 3000 Beiträge verfasst habe oder auch mein Blog www.fassadendoc.blogspot.com wo ich auch gerne Fragen öffentlich beantworte.

Schlusswort vom Malermeister Matthias Schultze

Wer dämmt, hilft mit, den Kohlendioxid-Ausstoß zu reduzieren. So hilft man nicht nur der Umwelt, sondern kann auch in den Genuss staatlicher Fördergelder kommen, die in den vergangenen Jahren mehrfach aufgestockt wurden. Ein WDV-System sorgt darüber hinaus für den dauerhaften Erhalt der Bausubstanz. Die Dämmung schützt das Mauerwerk vor Witterungseinflüssen, Rissbildungen an der Fassade gehören der Vergangenheit an. Sensible Außenbauteile wie Sockelflächen werden durch die fugenlosen Anschlüsse zuverlässig vor Feuchtigkeitsbelastung (z. B. Spritzwasser) geschützt. Die Wände bleiben ganzjährig wohltemperiert. Das beugt einer innenseitigen Kondenswasser Bildung und damit Schimmelpilzen vor, gleichzeitig nehmen Zuglufterscheinungen ab.

Vielen Dank Herr Köster für Ihr kostbares Expertenwissen.

Liebe Leser, der Dialog 2.0 lebt von Ihrer Aktivität. Was sagen Sie zum Thema und wie ist Ihre Meinung. Diskutieren Sie hier mit uns und stellen Sie Ihre Fragen.

Herzliche Grüße,

Ihr Matthias Schultze

 

3 Kommentare zu
»Wärmedämmung (WDVS) ist nachhaltig und sinnvoll – wir fragen einen Experten«


  1. Bleibt anzumerken das ich gerne Fragen zum Thema auf meinem Blog beantworte.

    • Guten Morgen Wolfgang,

      herzlichen Dank auch an dieser Stelle, für dass tolle Interview. In Bezug auf Dein umfangreiches Expertenwissen werden bestimmt Fragen kommen.

      Bis bald und auf ein weiterhin tolles netzwerken :-)

      Herzliche Grüße,

      Matthias Schultze

  2. […] Lesen Sie auch bitte das Experteninterview mit Wolfgang Köster zum Thema “Wärmedämmung (WDVS) ist nachhaltig und sinnvoll – wir fragen einen Experten” […]

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