Kundenbegeisterung als Hauptfach? Ein Maler aus Hannover freut sich, wenn Kunden glücklich sind
Der Wunsch eines Unternehmers nach guten Aufträgen – Handwerk verändert sich
(…oder wie schaffe ich es, Kunden mit grundlegenden Dingen zu begeistern)
Normal? Was ist schon normal? Ich will gar nicht normal sein. Irgendwie bin ich schon das ganze Leben anders. Warum bloß? Ich will es nicht wissen und beschäftige mich lieber mit Dingen, die ich mag und auch verstehe. Zum Beispiel macht es mir so richtig viel Spaß, wenn meine Ideen auf Begeisterung stoßen und wenn es mir gelingt Kunden zu überraschen. Und ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert. Wer mag das nicht? Ich möchte Ihnen heute von zwei Begegnungen berichten, die mir wieder ganz klar gezeigt haben, wie wichtig und weitreichend eine wertschätzende, zuverlässige und ehrliche Betreuung der Kunden ist. Oftmals höre ich Kunden über Handwerker schimpfen. Dann heißt es „die rauchen“, „die trinken“, „sind unpünktlich“, „hinterlassen nur Dreck“ und und und… Ehrlich gesagt, macht mich das sehr traurig. Wir sind auch Handwerker und arbeiten tagtäglich daran, dass das Image zumindest für die Malerbranche besser wird. Aber was ich jetzt wieder erlebt habe, setzt dem ganzen die Korne auf. Das Thema ist „Unzuverlässigkeit, Nichtmelden, Kunden im Dunkeln stehen lassen“ – Ich schildere mal…
Fall 1: Nur billig ist auch keine Lösung – Wenn Handwerker nicht kommen und unzuverlässig sind
Erst vor 3 Wochen meldete sich eine Interessentin, die unser Angebot zur Dämmung ihrer Fassade (30´000 EUR) eigentlich abgesagt hatte (ein anderer Mitbewerber war wesentlich günstiger) und teilte mir ihre Wut und Enttäuschung, aber auch ihre Sorgen mit, weil sich der beauftragte Maler des Vertrauens seit 8 Wochen!! nicht meldet (trotz Auftrag) und das Gerüst doch schon steht! Verblüfft wie ich war nahm ich aber ihre Worte auf „wie lange haben Sie Vorlaufzeit?“ – 4 – 6 Wochen war meine Antwort. Das kam nicht so gut an, doch ich spürte, dass ich eine Lösung habe ohne meinen Preis zu korrigieren. Zack, meine Lösung, dass war der Schlüssel. Schon einen Tag später kam der schriftliche Auftrag und die Laune unserer Neukundin stieg spürbar. So einfach kann man Probleme lösen. So geht Handwerk, alles andere zählt nicht.
Fall 2: Auftrag anderweitig vergeben – oder doch nicht?
Vor gut 2 Wochen unterhielt ich mich mit einem älteren Ehepaar, was ich öfters in Altwarmbüchen zufällig sehe. Wir grüßen uns freundlich und halten immer einen kleinen Smaltalk. Auf meine Frage hin, ob alles gut läuft und bald Urlaub wäre, kam nur die Antwort: „Hören sie bloß auf Herr Schultze. Ich habe von meinem Maler die Schnauze voll. Seit 3 Monaten warte ich schon und ich bekomme keine Erklärung“ – Puh, dass tut mir als Maler auch weh. Nun wussten die beiden aber nicht, dass ich Malermeister bin (ein Genuss, mal ganz privat zu sein), doch ein netter Herr am Nachbartisch tönte gleich „Mensch, dass ist doch Maler HEYSE, kennst Du den nicht??“ – Da flog meine Tarnung auf und ich konnte nicht anders, erkundigte mich nach dem Namen des anderen Malers und dachte, es lösen zu können. Ging aber nicht, da ich den nicht so gut kannte, um es lösen zu können. Jedenfalls riet ich dem älteren Herren, freundlich nachzufragen und um einen endgültigen Termin zu bitten. Das tat er auch, aber wissen Sie was?? Zum vereinbarten Termin kam der auch nicht! Selber Schuld, dachte sich der gute Mann und kündigte den Auftrag. Wir beide trafen uns heute und machten den Deal perfekt. Zum Nachteil unseres neuen Kunden kann ich den Job aber nicht zum Preis des Wettbewerbers ausführen und erläuterte auch plausibel und ehrlich, warum das so ist.
Handwerker hat keine Zeit. Kommt nicht und lässt Kunden sitzen. Warum bloß? Lieber gleich den Lieblingsmaler beauftragen und viel Ärger sparen
Auch wir sind nicht perfekt und machen mal Fehler wie der oben bezeichnete Handwerker. Aber den Kopf einziehen und überhaupt nichts tun, ist jedoch grundlegend verkehrt. Eine Info, eine Erklärung, ein persönlicher Besuch oder auch ein Brief. Wichtig ist, den Kunden nicht im Dunkeln stehen lassen. Das hat niemand gern. Sie nicht und wir auch nicht.
Viele, liebe Grüße sendet Ihnen die Mannschaft der MS-HEYSE
Die Quintessenz ist eine wichtige Eigenschaft, die meines Erachtens auf so ziemlich jedes Gewerbe / jede Dienstleistung zutrifft und dort auch Beachtung finden sollte. Solche Fälle, wie die oben beschriebenen, begegnen mir auch regelmäßig. Dabei erkenne ich vor allem in letzter Zeit aber auch einen Trend bei den Kunden, der weg von der „Billig“-Mentalität geht und die Priorität wieder auf Qualität liegt.
VG
Beide Fälle haben durchaus eine positive Aussage. Die Kunden achten wieder mehr professionelle Qualität und Zuverlässigkeit. Der Preis ist nicht mehr das ausschlaggebende Kriterium. Wer seinen Preis gegenüber dem (potentiellen) Kunden stets plausibel erklären kann, findet treue Auftraggeber.
Auch einer meiner Kunden (eine Hausverwaltung) hat „mal etwas anderes“ ausprobiert. Etwas billiges. Die Geschichte ähnelt der des Beitrags. Der Kunde stellte fest, dass er zeit- und nervensparender ein Projekt mit seriösen Profis abwickeln kann und dadurch letztendlich auch (Folge-) Kosten spart.
Ich kann in beiden obigen Fällen nicht verstehen, warum man sich nach Auftragsvergabe nicht meldet. Was ist denn mit denen los?
Beste Grüße an Alle.