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Der Kapitän der MS Heyse verklagt Deutschland

Fachkräftemangel im Mittelstand zwingt zu drastischen Maßnahmen – Mir reichts!

(Artikel in 2018 erneuert und ergänzt um weitere Leseempfehlungen)

Wir müssen jetzt für Klarheit sorgen. Liebe Heyse-Kunden, liebe Leserinnen und Leser, liebe Fans – In den letzten Tagen verzweifeln mein 1. Offizier und ich immer öfters. Wir suchen händeringend Fachkräfte und müssen uns immer wieder ärgern. Was ist los – was wird kommen – wie sollen wir reagieren? Lesen Sie unseren Artikel, der in Kooperation mit Tom Köhler von der Agentur Abendfarben aus Hamburg entstand.

Der Kapitän der MS Heyse hat einen dicken Hals. Da fliegt einem doch der Zacken aus der Krone. Weil Mitarbeiter eine schlechte Arbeit leisten, werde ich gezwungen, ein gutes (!) Arbeitszeugnis auszustellen.

Respekt und Anstand

Ein ehemaliger Mitarbeiter stellte sich über den Ersten Offizier der MS Heyse. Hierarchien sind ihm offensichtlich unbekannt. Das kann der Kapitän nicht durchgehen lassen. Alle Mann antreten zum Kielholen! Geteert und gefedert gehört der Ungehorsam. Was war passiert?

Der Mitarbeiter wurde wegen schlechter Arbeitsleistung und despektierlichem Verhalten von der MS Heyse verwiesen. Der – gar nicht schüchtern – eilte zum Arbeitsgericht, um ein ordentliches Zeugnis zu erhalten. Das steht ihm sicherlich zu. Doch kann der Käptn nicht eine 2 vergeben, wenn auf dem Zeugnis eine 4 steht. Der Richter verdonnerte den Arbeitgeber dazu. Im Falle einer Weigerung gibt es postwendend eine Klage.

Bildung und Defizit

Wenn die Strukturen des Bildungssystems der Bundesrepublik schlechte Arbeitskräfte hervorbringen, gibt es einen Run auf die guten Kräfte. Wenn die Politik ganz entspannt die Demografie verschläft, haben Mittelständler, wie die MS Heyse, ein großes Problem. Kunden klagen, dass der Kapitän und seine Crew nicht mehr so gewohnt flink agieren. Aufträge guter Kunden müssen warten, weil es schlicht an Fachkräften mangelt. Wenn der Kapitän verklagt wird, hat er nicht übel Lust, auch jemanden zu verklagen. Am Besten den Verursacher der Misere – also Vater Staat. Denn der ist verpflichtet, aus den reichlich sprudelnden Steuerquellen eine entsprechende Infrastruktur bereitzustellen. Dazu gehören auf topqualifizierte Fachkräfte, die nun händeringend gesucht werden.

Anspruch und Realität

Deutschland, das Land der Dichter und Denker, der Ingenieure und Erfinder. Und heute? Pusteblume! Deutschland ist das Land der schlechten Schüler, der gruseligen Zeugnisse. Zukunft ungewiss. Die Studien wie Pisa und Co. zeigen den drastischen Verfall der Bildung. Bewerber mit unmöglichen Bewerbungsschreiben voller Fehler und Flecke sind keine Ausnahme. Sicherlich will ich nicht alle Schüler und Azubis über einen Kamm scheren, aber glauben Sie mir: Es gibt nichts, was es nicht gibt. Jeden Tag flattern völlig unbrauchbare Bewerbungen rein. Da hilft nur eins: Den Verursacher haftbar machen. Denn ich werde auch haftbar gemacht. Von meinem Kunden, von den Behörden oder Arbeitnehmern.

Geht es Ihnen auch so?

Haben Sie auch schlechte Erfahrungen gemacht? Kennen Sie diese Probleme mit Auszubildenden und Bewerbern? Dann schreiben Sie mir. Ich bin gespannt, zu lesen, wie es in anderen Firmen in Deutschland aussieht. Ich freue mich über Ihre Antworten!

 

PS: Dürfen es ein paar Zahlen und Hinweise sein? Bitte:

Mittelstand und Fachkräftemangel

Staatshaftung – kann Deutschland verklagt werden?

Ihr

Matthias Schultze, Kapitän der MS Heyse

Zeigen Sie mit Ihrem „Gefällt mir“, dass Sie mich unterstützen! Danke :-)

 

 

 

19 Kommentare zu
»Der Kapitän der MS Heyse verklagt Deutschland«


  1. Ja, dieser Missstand kommt mir bekannt vor.
    Es ist ein sehr demotivierendes Thema, aber leider wird man immer wieder damit konfrontiert.
    Bildung wird ausgespart, wenn es ans Geldverteilen geht – und dieses Fehlverhalten wird uns Jahrzehnte beschäftigen, das lässt sich nicht einfach ausbügeln mit einem neuen Gesetz!
    Wenn dann noch schlechte Arbeitsmoral und -leistung mit guten Zeugnissen honoriert werden müssen, dann ist die Freude am Arbeitgeber-Dasein in Gefahr.

    Was wir gemacht haben, um Auszubildende zu bekommen? Wir waren auf Messen, haben mit Anzeigen und Magnettafeln auf unseren Fahrzeugen geworben. Und um diese Azubis zu motivieren und im Unternehmen zu halten, fließt die Abschlussnote in die Vergütung ein. In Form einer Einmalprämie und einer Zulage zum tariflichen Stundenlohn.

    Wir machen sogar selbst Unterricht und haben eine Lehrlingswerkstatt errichtet, in der auch im Winter und bei schlechtem Wetter geübt werden kann.
    Und das alles nur, weil an vielen Stellen im Bildungssystem versagt wird. Das kostet uns richtig viel Geld, aber ohne Nachwuchs dazustehen ist denke ich nicht die bessere Alternative.

    Nachdenkliche Grüße
    Jens

  2. Leider genau das Selbe hier…
    Gerade im Bezug auf unser Schulsystem ist dringend Nachholbedarf. Ich bin seit jahren im Prüfungsausschuss unserer Innung tätig und welchen Wissensstand die Azubis heute haben ist erschreckend. Grundkenntnisse Deutsch und Mathe sind da oft Fehlanzeige. Selbst das Lesen von Texten kann da zur Schwierigkeit werden.
    An den Schulen sind die Schuler entweder unter- oder überfordert, das führt zu Demotivation und Resignation. Vielen Lehrern ist das vollkommen egal, denn für das Handwerk “ reicht das ja noch „. Die Zeiten sind lange vorbei. Die Anforderungen im Handwerk sind heute so hoch wie kaum in einem anderen Berufszweig.
    Wir können usn solche Azubis/ Mitarbeiter nicht leisten, bei uns zählt Qualität. Deshalb arbeitet bei uns die Chefetage oft mit auf der Baustelle, weil wir sonst unseren Qualitätstandard garnicht halten könnten.

  3. Ich frage mich schon lange was die Politiker mit dem Wissen der Fachleute, mit denen sie sich umgeben, eigentlich anstellen. Entweder sind die Fachleute nicht geeignet (Lobbyisten oder ganz allgemeine Dummschwätzer), oder die Politiker hören nicht zu. Da läuft etwas ganz grundlegend falsch.Beispiele für fehlgeleitete Gesetzgebung gibt es viele, das Ausstellen von Arbeitszeugnissen in der derzeitigen Form ist nur ein Beispiel. Weitere gefällig? Gut, ein paar Beispiele.

    Da wären das Mietrecht das man eigentlich Wohnungsvermietungsverhinderungsgesetz nennen müsste. Was eigentlich dem Mieterschutz dienen soll führt dazu das viele Besitzer ihre Wohnungen nicht mehr vermieten.

    Überzogene Kündigungsschutzklauseln führen dazu das immer mehr Firmen keine Festanstellungen mehr bieten sondern nur noch zeitlich befristete Jobs.

    Ich bin schon mal gespannt auf das diesjährige Sommerloch, der Zeitraum in dem sich traditionell die dritte Liga der Politik austoben darf. Grüne und SPD haben ja schon mal mit einem weltfremden Vorschlag (Tempo 30 generell innerorts) die Deckung verlassen.

  4. Hallo lieber Kapitän Matthias,

    Du hast vollkommen RECHT, das Land der Dichter und Denker sind wir leider schon lange nicht mehr. Wir sind eher das Land der unter Bildzeitungs-Niveau-Gesellschaft.
    Wir müssen Umstrukturierungen in Schulsystemen machen, denn die Kinder und Jugendlichen sind nicht schlechter als die von früher. Doch werden Sie mit falschen Schulsystemen zu Aussenseitern und Unmotivierten gemacht.
    Ich arbeite mit freien Schulen schon zusammen, um die richtige Talentförderung und Bildungsoffensive zu starten. Bei öffentlichen Schulen treffe ich da leider nur auf taube Ohren ;-(

    Wir sollten eine Kapitän-Strategie entwickeln – wenn diese in Hannover Anklang findet, komme ich gerne um die Sache mit vor ran zu treiben.

    Ich wünsche Dir eine neue, motivierte und kompetente Maler-Heyse-Crew ;-)

    Mit den besten mentalen Erfolgsgrüssen,
    Swen-William ;-) If you can dream it, you can do it!

  5. Lieber Matthias,
    ich stehe als Nebenkläger gern mit an deiner Kapitänsseite.
    Soziale Rechtsprechung und Schutz von Schwächeren ist sicher eine der Säule unser Gesellschaft, aber die soziale Hängematte die sich in den von Wolfgang Köster so treffend beschriebenen Tatsachen und vielen anderen Entscheidungen wiederspiegelt ist nicht zeitgemäß. Wo ist die soziale MARKT-Wirtschaft geblieben, die auch die Wirtschaft nicht vergisst und damit die Grundlage für unser doch so erfolgreiches Gesellschaftsmodell ist.
    Mit einem ähnlichen Vorfall, wie von Dir beschrieben, saß ich vor knapp einem Jahr vor einem Arbeitsrichter. Dieser sagte mir wörtlich „auch wenn Ihr ehemaliger Mitarbeiter nicht gut geleistet hat, so müssen Sie halt im Zeugnis die Unwahrheit schreiben…….“ DAS ist die Realität und lässt das Unternehmer sein sehr schwer werden. Wer soll´s ändern, wenn nicht wir mit unserem täglichen respektvollem aber auch leistungsgerechten Handeln.
    Liebe sonnige Grüße aus Bargteheide

  6. kann ich ich nicht bestätigen alle Azubis die bei uns arbeiten sind gut motiviert lernwillig und gut vogebildet. Es ist wohl eher so das das Handwerk nicht mehr attraktiv für gute Schüler ist, da muss ein Umdenken stattfinden; nachdem jahrelang die Rosinen gepickt wurden ist nun ein werben um die besten Köpfe nötig.

    Antwort: Hallo Jens. Herzlichen Dank für Ihren Kommentar. Das Handwerk ist so schmackhaft wie noch nie. Rosinen haben wir sicherlich auch, aber der Mangel allein daran ist nicht das Problem. In unseren Profilen für die Auszubildende m/w geben wir ja schon klar an, was die Basics sind. Wir decken mit unserem Artikel klar auf, wo die Hardfacts der Probleme liegen. Aus welcher Branche kommen Sie?

  7. Ich bin Elektromeister (Handwerksmeister) und arbeite bei der Stadtentwasserung Hannover als Leitwärter

    Antwort: Danke für Ihre Antwort. Liebe Grüsse, der Kapitän :-)

  8. Lieber Matthias Schultze, du hast so schön vorgelegt mit deinem Blogbeitrag und dass du dich direkt an Herrn McAllister gewendet hast.
    Das Thema Nachwuchs/Fachkräftemangel muss wirklich weiter nach oben in den Prioritätenlisten der Politiker. Vor allem müssen Taten, nicht Worte folgen. Schön, dass jemand Initiative ergreift!
    Was haltet ihr davon, wenn wir uns zusammenschließen und um einen Termin beim bildungspolitischen Sprecher der Regierung bitten?

    Oder sollen wir direkt an die Parteien gehen?
    Irgendjemand wird reagieren, da bin ich sicher!

    Antwort: Lieber Jens, das ist doch ein guter Impuls! Hierzu werde ich einen Artikel verfassen und wir schauen, wie die Reaktionen darauf sind. Liebe Grüße, der Kapitän

  9. wir sind nun bereits seit über einem Jahr auf der suche nach Qualifizierten Fachkräften. Das was sich bei uns bewirbt ( was tatsächlich manchmal vorkommt) hat nicht im entferntesten etwas mit einer Fachkraft zu tun. Ich denke das bei den Kollegen das gleiche Bild herrscht. Wie kann es sein das Junge Menschen mit einem Gesellenbrief nicht einmal das A B C Ihres Berufes beherrschen ?
    Ich hege bereits seit langer Zeit den Verdacht das es Politisch so gewollt ist das Ausbildungsniveau an die Dummheit der Bewerber anzupassen.
    Das kann es aber nicht sein.
    Man kann den Fachkräftemangel nicht dadurch kompensieren, in dem man das Ausbildungsniveau so lange herabsetzt, bis auch der letzte verhaltensgestörte Ziegenhirte die Prüfung zum “ Facharbeiter“ irgendwie schafft. Das Handwerk gehört endlich wieder aufgewertet. Dann gibt es auch einen Anreiz für intelligentere Kreise einen Lehrberuf zu ergreifen.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Avantaggiato

  10. Wir suchten händeringend nach einem Mitarbeiter, die Agentur für Arbeit wurde eingeschaltet. Die ersten Bewerbungen trudelten nach zwei Wochen bei uns ein, die letzte nach 6 Wochen. Es gab insgesamt 10 Vorschläge von der Agentur, davon bewarben sich 5. Die Bewerbungen versehen mit Rechtschreibfehlern, Eselsohren, Fettflecken. Vorstellungsgespräche wurden kurzfristig mit hanebüchenen Ausreden abgesagt. Die Zeugnisse einwandfrei, wir griffen dann doch zum Telefonhörer um bei den ehemaligen Arbeitgebern nachzufragen, wir horchten auf, dass was uns dort erzählt wurde stimmte mit dem Arbeitszeugnis überhaupt nicht überein. Wir haben das Vorhaben „neuer Mitarbeiter“ ad acta gelegt, da wir niemanden fanden der auch nur ansatzweise zu uns gepasst hätte.
    Mit den Auszubildenden ist es ähnlich, der jetzige Azubi ist topp und wir sind stolz ihn ausbilden zu dürfen. Die vorherigen waren dagegen eine Katastrophe und wir überlegten, ob wir weiter ausbilden möchten. Wir könnten über das was wir mit Fachkräften und Auszubildenden erlebt haben, locker ein Buch schreiben.

  11. Ich sehe das ganz genauso. Was mir in letzter Zeit immer mehr Sorgen macht, sind die Berichte aus unterschiedlichen Personalabteilungen, dass immer mehr Bewerber Services wie deinebewerbung.de/ nutzen, und somit viel Zeit bei Einstellungsgesprächen verloren geht, mit Leuten, die in vielen Fällen überhaupt nicht qualifiziert sind.

  12. […] dachte ich, also doch eine Reaktion zum Thema. Am 19.06.2012 hatte ich den Artikel “Der Kapitän der MS Heyse verklagt Deutschland Fachkräftemangel im Mittelstand zwingt zu drastischen Maßnahmen – Mir reichts!” […]

  13. Es wäre schön, wenn noch mehr Handwerker so denken würden wie du beim Thema Fachkräftemangel und deren Bekämpfung. Dann wären wir schon einen Meter weiter in der Umsetzung, doch dem ist leider nicht so.

    Wie scheißt es so schön, nicht schnacken – machen! Das sehe ich bei dir immer wieder. Von deiner Spezies müsste es viel mehr im Handwerk geben, damit sich auch etwas bewegt. Das Handwerk ist der Motor der Wirschaft und hat eben doch den goldenen Boden.

  14. Hallo Matthias, ich weiß nicht wo man ansetzen sollte. Der Nachwuchs sind ja im Grunde unsere Kinder. Und die haben wir erzogen. Meine Frau leitet einen mittelständischen Handwerksbetrieb, und hat sich nach dem letzten absolut unterirdischen Lehrling – ach nee, heißt ja jetzt Auszubildender -dazu entschlossen, keinen mehr auszubilden. Da sie auch vor Aufträgen aus allen Nähten platzt, hat sie „ähnlich“ wie Du ein Arbeitsnetzwerk gebildet – mit anderen Betrieben – und alle helfen sich gegenseitig aus, oder übernehmen Arbeiten gegenseitig. Es hilft aber nur an der Oberfläche. Beschwerden, unerledigte Jobs usw. bleiben und werden „irgendwann“ oder nie erledigt. Abends kommt meine Frau heim und will eigentlich nur noch pennen. Ich selber habe im 2 Gesellenjahr für mich beschlossen nie wieder auf den Bau zu gehen. Stattdessen drückte ich noch einmal die Schulbank und studierte. Heute bin ich Inschenör und nix ist mehr Schwör. Damals als Mitte 20-jähriger konnte ich mir nicht mehr vorstellen mit 50 auf nem Dach zu stehen, und Regenrinnen zu montieren, oder auf nem Rohbau Installationen an die Wand zu bringen. Im Winter. Ich habe meine Altgesellen gesehen. Heute sind fast alle verstorben. Ich will das Thema Höhersetzung des Renteneintrittalters nicht erwähnen. Auf der anderen Seite sehe ich die Beamten, Soldaten Polizei usw. die mit 55 in Rente gehen, sich nicht dreckig machen, die Verantwortung auf andere übertragen und immer im Warmen sitzen. Die Youngsters sind verblendet von YouTube und GangstaRap usw. und glauben, dass alles nur auf sie wartet. Aber wie oben erwähnt, Helikoptereltern produzieren Schneeflockenkinder. Und die Strukturen in der Ausbildung, in der Hyrarchie der Firmen (besonders die mittelständischen Produktionsstätten), und der emotionale Wert der Arbeit müssen sich ändern. Doch wie gesagt, ich weiß nicht was konkret gemacht werden sollte. Mein damaliger Lehrbetrieb – hatte ich ja erwähnt, der autokratisch geführt wurde, und der Sohn ähnlich weitermacht – wird mit Eintritt ins Rentenalter (der Sohn ist mein Alter) den Betrieb schließen, da es weder einen Nachfolger noch einen Interessenten gibt.

  15. Endlich stehen mal Handwerker auf und hauen auf den Tisch! Es braucht Initiative. Die miesten Handwerker haben dafür nur leider gar keine Zeit, weil sie im Tagesgeschäft „festhängen“. Es braucht Gallionsfiguren wie Herrn Heyse, die öffentlich werden, die den Finger in die klaffende Wunde legen.

    Zum Problem des Handwerks, neue Fachkräfte und motivierte Mitarbeiter zu finden:

    Hat sich vielleicht nur eine Grenze verschoben? Und diejenigen, die ehemals ins Handwerk gingen, wollen nun nicht mehr dort arbeiten – weil unsexy? Gehen diejenigen nun lieber in den anwachsenden Dienstleistungssektor, der ebenso mehr Arbeitskräfte benötigt – weil weniger ruinös für die Gesundheit und eben in? Hat somit das Handwerk eher das Problem, dass es nun aus einem Pool von Menschen mit schlechter(er) (Aus)Bildung/Motivation rekrutieren muss, was vorher nicht der Fall war?

    Oder haben wir es tatsächlich mit immer mehr unmotivierten/ungebildeten Schulabgängern zu tun?

    Viele Fragen! Fragen, die Lösungen verlangen. Ich denke dieses Problem trifft nicht nur das Handwerk – es ist also kein Handwerk spezifisches Problem. Ich denke hier spielen auch Dinge wie soziales Ungleichgewicht, politisches Desinteresse (wem kann man es verübeln bei den Blindgängern in der Politik heutzutage), das Fehlen von Leitbildern. Die Antwort auf die Frage sitzt also deutlich tiefer – man kann nicht einfach nur sagen, das Handwerk hat hier ein Problem.

    ABER: Es ist gut, wenn das Handwerk mal etwas lauter wird – sich „politisiert“, eingreift, engagiert, zusammen wächst, um ebenso eine Lobby zu bilden, die aus meiner Sicht einfach fehlt. Vor allem eine Lobby, die zeitgemäß daherkommt, die selbst Lösungen anbietet und die passenden Forderungen an die Politik stellt.

    Ich sehe es so, wenn sich hier nicht bald etwas ändert, dann wird es Handwerker bald nur noch für die vermögenden Kunden geben, da diese besser zahlen können. Viele Handwerker fahren ja schon so eine Politik: Spezialisieren, Kunden selektieren. Ist ja für eine bestimmte Menge an Handwerkern auch ok, aber wer macht am Ende die ganzen anderen (nicht Schiki-Micki) Arbeiten, die notwendig sind, um Gebäude in einem vernünftigen Zustand zu erhalten? Wer arbeitet dann noch für Oma Erna um die Ecke, die mit Ihrer Rente haushalten muss, aber auch gern neue Tapeten in ihrem Wohnzimmer hätte.

    Zweiklassen-Gesellschaft auch im Handwerk?

    • Guten Morgen aus Isernhagen,

      vielen Dank für Dein sehr ausführliches Feedback. In der Tat, es fehlt an „Wachmachern“ in unserer Gesellschaft. Zuviele verkrustete Strukturen hier und da sind oft Hüren, die keiner braucht. Vieles kann einfacher sein und wesentlich unbürokratischer laufen.

      LAssß uns weirer daran arbeiten :-)

      Liebe Grüße,

      Matthias

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