Sie sind hier: Wir müssen uns neu erfinden – Experteninterview im Tagesspiegel
0511 / 612994 service@maler-heyse.de
HEYSE Malerfachbetrieb GmbH & Co. KG
Hannoversche Str. 1430916 Isernhagen (OT Altwarmbüchen)
Telefon: 01622080086Homepage: https://www.maler-heyse.de/

Wir müssen uns neu erfinden – Experteninterview im Tagesspiegel

Mit meinem Malerbetrieb sind wir auf Facebook, Instagram, Pinterest und Co erfolgreich unterwegs. Wie Social-Media-Marketing funktioniert, wollte Inga Höltmann in einem Interview erfahren. 2018 erschien es im Wirtschaftsteil vom Tagesspiegel.

Herr Schultze, Sie sind bekannt im Netz als „Maler Heyse“ und machen viel Social-Media-Marketing. Wie kam es denn dazu?

Seit 2001 führe ich ja nun bereits unseren handwerklichen Familienbetrieb HEYSE, der schon 1937 gegründet wurde. DasInternet fand ich schon spannend, als es gerade erst damit losging und mit Computern hatte ich erstmals Kontakt im smarten Alter von 10 Jahren, aber mein Vater wollte, dass ich Maler werde. „Computer sind nicht alles“, hat er gesagt. Und so habe ich eine Ausbildung zum Maler und Lackierer gemacht – aber ich habe beschlossen, beides miteinander zu verknüpfen, als ich das Unternehmen dann von meinem Vater übernommen habe. Ich bin der Meinung, dass die digitale Transformation eine riesige Chance für Familienunternehmen ist.

Was haben Sie damals gemacht?

Ende der 90er-Jahre fing das mit dem Internet ja gerade erst so an. Ich habe eine erste Internetseite gebaut, als noch niemand eigene Domains hatte. Die Webadressehabe ich aufs Auto geklebt, damit waren wir Exoten. 1999 habe ich dann das erste Gästebuch auf meiner Homepage installiert und bin mit den Leuten in den Austausch gegangen.

Und heute?

Heute sind wir überall vertreten – zum Beispiel auf Facebook, Instagram oder Pinterest. Ich habe analysiert, wo meine Zielgruppe unterwegs ist und diese Mikrokanäle sind meine „Marktschreier“. Unser Hauptkanal ist das Blog, unser WebTagebuch. Und mit meinen Marktschreiern lenke ich die Aufmerksamkeit dorthin. Wir liefern somit auf diese Weise weit über 400.000 Touchpoints monatlich aus, die aus interessierten Nutzern potentielle Käufer machen können. Wenn ich nur ein Promille davon als Kunden gewinne, muss ich mir nie wieder Sorgen machen.

Diese Fragen stellte mir Frau Höltmann unter anderem auch:

  1. Worüber schreiben Sie auf Ihrem Blog?
  2. Wie halten andere Betriebe das?
  3. Aber muss jetzt jeder Handwerker bloggen?
  4. Wie haben Sie Ihr Unternehmen nach und nach umgebaut?  
  5. Wie haben Sie Ihre Mitarbeiter mitgenommen?
  6. Wie sieht ein Tagesablauf bei Ihnen aus?
  7. Was haben Sie vor allem daraus gelernt?
  8. Leisten Sie Pionierarbeit?
  9. Werden Sie auch kritisiert für das, was sie tun?

Und wo geht es in Zukunft hin?

Der Vertrieb wird sich maximal verändern. Für uns heißt das: Der Großhandel, wo wir unsere Farben einkaufen, wird sich verändern. Den klassischen Vertrieb wird es in Zukunft nicht mehr geben. Gerade Amazon wird da neue Maßstäbe setzen und die Dienstleistungsfelder neu sortieren. Das wird zu einer stärkeren Vernetzung der Handwerker untereinander führen, notgedrungen, um sich überhaupt noch gegen Amazon durchsetzen zu können. Außerdem wird alles um uns herum schon bald sprachgesteuert sein. Wir werden zu Alexa sagen: „Ich will streichen, empfiehl mir jemanden.“ So werden wir in Zukunft Aufträge erteilen – und wer dann nicht im Netz stattfindet, ist nicht existent. Vor allem aber müssen wir uns neu erfinden: Was kann der Maler über die Dienstleistung hinaus – was kann er mehr als „nur“ Wände streichen? Die Antwort auf diese Frage zu finden wird entscheidend sein.

 

Vielen, vielen Dank auch an dieser Stelle an Frau Höltmann, für das tolle Interview. Ich freue mich auf weitere Treffen und Themen.

Liebe Grüße und vielen Dank für´s Lesen :-)

Euer Matthias Schultze

Empfehlenswerte Links zum Thema Digitale Transformation im Handwerk

HANDWERK bietet mehr Perspektiven und Chancen als manche glauben. Ein Handwerker ist genau so viel wert wie zum Beispiel ein Arzt oder RechtsanwaltMalermeister Matthias Schultze

HANDWERK bietet mehr Perspektiven und Chancen als manche glauben. Ein Handwerker ist genau so viel wert wie zum Beispiel ein Arzt oder RechtsanwaltMalermeister Matthias Schultze

2 Kommentare zu
»Wir müssen uns neu erfinden – Experteninterview im Tagesspiegel«


  1. Saustarkes Interview. Ich lese die Beiträge immer mit großer Begeisterung und finde es einfach geil, wie ihr unser schönes Handwerk nach außen darstellt. Denn genau das wird in naher Zukunft der Weg bzw. die Herausforderung sein um Kunden, Mitarbeiter und Azubis zu finden. Viele unserer Kollegen haben diese Entwicklung noch gar nicht erkannt. Es reicht heute einfach nicht mehr, ein guter Handwerker zu sein. Denn das sind wir hoffentlich alle. Es gab früher bereits eine Aussage, die in diese Richtung ging: Tue Gutes und rede darüber. Ihr seid in diesem Bereich ein großes Vorbild für alle Handwerker. Ich hoffe, dass wir in ein paar Jahren einen ähnlichen Erfolg generieren können. Die ersten, wackligen Schritte sind gemacht. Mal sehen, wie es weitergeht.

    Grüße aus Osthessen
    Alexander Ries

Jetzt kommentieren

Mit dem Absenden erklärst Du Dich mit der Speicherung und Verarbeitung Deiner Daten durch diese Website einverstanden. Kommentare kannst Du jederzeit wieder löschen lassen (Datenschutzerklärung im Footer beachten)


Weitere Artikel aus dieser Kategorie

zur Startseite
zur Kontaktseite
Email senden an service@maler-heyse.de
Erfahrungen & Bewertungen zu Malerfachbetrieb HEYSE GmbH & Co.KG